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Grundlagen und Best Practices der CNC-Zerspanung: Präzision durch Prozessverständnis

Die CNC-Zerspanung ist das Rückgrat moderner Fertigungstechnologie. Ob Einzelteilfertigung, Serienproduktion oder Prototyping – die Qualität und Wirtschaftlichkeit eines Bauteils hängen bei der CNC-Bearbeitung maßgeblich von einer korrekt ausgeführten Zerspanungstechnik ab. Dieser Beitrag vermittelt fundiertes Praxiswissen zu Werkstoffen, Bearbeitungsparametern, Werkzeugstrategien und Optimierungspotenzialen für professionelle Anwender.

1. Was versteht man unter CNC-Zerspanung?

CNC-Zerspanung bezeichnet die computergestützte Bearbeitung von Werkstücken durch abtragende Verfahren wie Fräsen, Drehen, Bohren oder Schleifen von Aluminium und anderen Leichtmetallen sowie Edelstahl. Die Bewegungen der Werkzeuge werden durch numerisch gesteuerte Maschinen (CNC = Computerized Numerical Control) mit hoher Präzision ausgeführt.

Zielgrößen in der CNC-Zerspanung:

  • Maßhaltigkeit & Toleranzsicherheit
  • Oberflächengüte (z. B. Ra < 0,8 µm)
  • Reproduzierbarkeit
  • Wirtschaftlichkeit (Standzeit, Durchlaufzeit, Materialausnutzung)

2. Werkstoffe und ihre Bedeutung für die Bearbeitung

Die Materialwahl hat entscheidenden Einfluss auf das Zerspanungsverhalten:

Werkstoffgruppe Eigenschaften Zerspanbarkeit
Aluminium (Al) Weich, wärmeleitfähig, schmierend Sehr gut (mit Einschränkungen bei reinen Alu-Typen)
Stähle (C-Stahl, legiert) Hart, zäh, teilweise abrasiv Mittel – abhängig von Legierung und Wärmebehandlung
Edelstahl (z. B. 1.4301) Zäh, neigt zum Verfestigen Anspruchsvoll, hohe Werkzeugbelastung
Kunststoffe (PA, POM, Peek) Elastisch, wärmeempfindlich Gut – aber spezielle Geometrien nötig
Titan / Inconel Extrem hart, geringe Wärmeleitung Sehr schwer zerspanbar, spezielle Strategien nötig

3. Werkzeugauswahl und Schneidgeometrie

Ein optimal gewähltes Werkzeug senkt die Bearbeitungskosten deutlich. Wichtige Kriterien sind:

  • Werkzeugtyp: VHM-Fräser, HSS-Bohrer, PKD-Werkzeuge etc.
  • Zähnezahl (z): Mehr Zähne = bessere Oberflächen, aber schlechtere Spanabfuhr
  • Spankammer: Muss auf das Werkstoffvolumen abgestimmt sein
  • Beschichtung: TiAlN, TiCN, AlCrN etc. erhöhen Standzeit und minimieren Reibung

Praxisbeispiel:
Für hochlegierte Stähle ist ein 4-Zahn-VHM-Fräser mit TiAlN-Beschichtung und innerer Kühlmittelzufuhr meist deutlich standfester als ein unbeschichtetes Werkzeug.

4. Zerspanparameter: Drehzahl, Vorschub, Zustellung

Die wirtschaftliche Zerspanung basiert auf korrekt gewählten Schnittwerten:

Parameter Formel / Einheit Bedeutung
Drehzahl (n) n = (vc × 1000) / (π × D) Spindeldrehzahl in 1/min
Vorschub (vf) vf = fz × z × n Vorschubgeschwindigkeit in mm/min
Schnittgeschwindigkeit (vc) Werkstoffabhängig, in m/min Maß für das Fräseniveau
Zustellung (ap / ae) Schnitttiefe / Schnittbreite Beeinflusst Zerspankraft und Maßhaltigkeit

Beispiel Aluminium:

  • vc = 400 m/min, D = 8 mm n ≈ 16.000 1/min
  • fz = 0,04 mm/Zahn vf ≈ 1.920 mm/min bei 3 Zähnen

5. Kühlung und Spanabfuhr

Die Kühlstrategie ist entscheidend für Maßhaltigkeit, Oberflächenqualität und Werkzeugstandzeit:

  • MMS (Minimalmengenschmierung): Sehr effektiv bei Aluminium und NE-Metallen
  • IKZ (Innenkühlung): Für tiefe Bohrungen und langspanende Werkstoffe
  • Trockenbearbeitung: Möglich bei beschichteten Werkzeugen, verringert KSS-Kosten

Achtung:
Eine Aufbauschneide entsteht oft bei zu geringer Schnittgeschwindigkeit oder fehlender Schmierung – regelmäßig Werkzeug inspizieren!

6. Prozessoptimierung durch CAM und Digitalisierung

Moderne CAM-Systeme ermöglichen adaptive Frässtrategien, Simulationen und Restmaterialanalysen. Vorteile:

  • Weniger Leerwege, optimierter Materialabtrag
  • Erhöhte Prozesssicherheit
  • Automatisierte Feature-Erkennung
  • Integration in MES/ERP für Fertigungsplanung

Beispiel:
Trochoidales Fräsen reduziert die thermomechanische Belastung bei der Bearbeitung von Edelstahl und erhöht die Werkzeugstandzeit um bis zu 60 %.

CNC-Zerspanung ist planbare Präzision

Professionelle CNC-Zerspanung ist mehr als „Material abtragen“. Wer Werkstoffverhalten, Werkzeugtechnologie, Prozessparameter und Maschinenpotenziale intelligent kombiniert, kann Fertigungszeiten verkürzen, Ausschuss reduzieren und die Qualität signifikant steigern.

Sie sind auf der Suche nach einem Full-Service-Partner für die Bearbeitung von Edelstahl, Aluminium und anderen NE-Metallen? Mit unserer kompletten Fertigungstiefe bieten wir Ihnen alles aus einer Hand: vom Einkauf des geeigneten Rohmaterials über sämtliche Bearbeitungsschritte bis zum perfekten Oberflächenfinish.

Kontaktieren Sie uns für eine kostenlose Erstberatung – technisch fundiert und herstellerneutral.

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Wir beraten Sie gerne!

Michael Wilmes
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MWM versteht sich als Systemlieferant im Bereich der Herstellung von Waren und der Bearbeitung von Bauteilen aus Aluminium, Edelstahl, Messing und anderen NE-Metallen.

Unter Einbeziehung der Beschaffung erforderlicher Rohstoffe und die Verarbeitung bis hin zur Oberflächenveredlung und anschließender Montage bieten wir unseren Kunden in vielen Bereichen Full-Service Lösungen.


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