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3-Achs-Fräsen: Grundlagen, Einsatzbereiche und Strategien für präzise und wirtschaftliche Bearbeitung

Trotz der zunehmenden Verbreitung von 5-Achs- und Mehrachsmaschinen bleibt das 3-Achs-Fräsen in vielen Anwendungen ein unverzichtbares Verfahren. Es ist die Basis moderner CNC-Bearbeitung und findet sich sowohl im Werkzeug- und Maschinenbau als auch im Prototyping, in der Serienfertigung und bei Lohnbearbeitern.
In diesem Beitrag erläutern wir die wichtigsten technischen, wirtschaftlichen und prozessbezogenen Aspekte des 3-Achs-Fräsens – praxisnah und anwendungsorientiert.

1. Was versteht man unter 3-Achs-Fräsen?

Beim 3-Achs-Fräsen bewegt sich das Werkzeug in den drei Raumachsen X, Y und Z:

  • X-Achse: seitliche Bewegung (links/rechts)
  • Y-Achse: frontale Bewegung (vor/zurück)
  • Z-Achse: vertikale Bewegung (hoch/runter)

Die Werkstücklage bleibt fixiert, während sich das Werkzeug entlang dieser Achsen bewegt. Dadurch eignet sich das Verfahren besonders für:

  • 2.5D-Bearbeitung
  • Konturbearbeitung
  • Taschen, Nuten, Bohrbilder

2. Typische Einsatzbereiche des 3-Achs-Fräsens

Branche Anwendung
Maschinenbau Gehäuse, Platten, Aufnahmen
Formenbau Grundkörper von Formen, Elektroden
Medizintechnik Implantatgrundformen, Trägerplatten
Prototypenfertigung Fräsmodelle aus Alu, Kunststoff
Serienfertigung Bauteile mit gleichbleibenden Geometrien

3. Maschinentypen und Ausstattung

3-Achs-Fräsmaschinen sind in zahlreichen Konfigurationen erhältlich:

Typ Merkmale
Vertikalfräse (VMC) Kompakt, platzsparend, universell einsetzbar
Portalmaschine Hohe Steifigkeit, ideal für großflächige Teile
Universalfräse Oft manuell/CNC-hybrid, geeignet für Werkstatt
Tisch-CNC (Desktop) Kleinformatige Maschinen für Prototypen

4. CAM-Strategien für wirtschaftliches 3-Achs-Fräsen

Ein effizienter Fertigungsprozess beginnt in der CAM-Programmierung. Beim 3-Achs-Fräsen gelten folgende bewährte Strategien:

Schruppen (Roughing):

  • Hohe Zustellung (ap), große Schnittbreite (ae)
  • Werkzeugtyp: Torusfräser, Schruppfräser
  • Adaptive Vorschübe möglich

Schlichten (Finishing):
  • Kleine ae/ap, hoher Vorschub pro Zahn
  • Einsatz von Kugelfräsern für 2.5D-Konturen
  • Priorität: Oberflächenqualität, Genauigkeit

Bohrzyklen und Taschen:
  • Gesteuerte Tiefenzustellung
  • Helixstrategien zum Ein- und Ausspindeln
  • Spezialzyklen (z. B. Gewindefräsen, Einstechbohren)

5. Werkzeuge & Schnittdaten: Auswahl nach Werkstoff und Ziel

Werkzeuge:

  • VHM-Fräser mit 2–4 Schneiden
  • Unbeschichtet für Aluminium / beschichtet (TiAlN, TiCN) für Stahl
  • Kugelfräser, Torusfräser, Planfräser

Typische Schnittparameter (Beispiel):

Material vc (m/min) fz (mm/Z) ap/ae
Aluminium 300–600 0,05–0,15 2–5 mm
Stahl (C45) 120–200 0,03–0,10 1–3 mm
Kunststoff 250–500 0,05–0,25 je nach Stabilität

6. Kühlung und Spanmanagement

Ein stabiler Prozess setzt saubere Späneabfuhr und Temperaturkontrolle voraus:

  • MMS (Minimalmengenschmierung): bei Alu und NE-Metallen sehr effektiv
  • IKZ (Innenkühlung): für tiefe Taschen oder Bohrungen erforderlich
  • Trockenbearbeitung: bei beschichteten Werkzeugen möglich, wenn Werkstoff es zulässt

7. Fehlervermeidung & Prozessoptimierung

Problem Ursache Lösung
Vibrationen Werkzeugüberhang zu groß Kürzerer Schaft, dynamische CAM-Bahn
Gratbildung Zu langsamer Vorschub Erhöhung des fz, Scharfes Werkzeug
Maßabweichung Thermischer Drift, falsche Spanntechnik Spannmittel prüfen, Temperaturführung
Werkzeugbruch Falscher Eintauchwinkel, schlechte Kühlung Helix-Strategie, IKZ nutzen

Fazit: 3-Achs-Fräsen bleibt eine tragende Säule der CNC-Fertigung

Mit der richtigen Maschinenauswahl, Werkzeugstrategie und CAM-Programmierung lässt sich das 3-Achs-Fräsen äußerst wirtschaftlich, präzise und vielseitig einsetzen. Besonders bei wiederkehrenden Bauteilen mit geringer Komplexität kann es dem 5-Achs-Fräsen sogar überlegen sein – durch einfachere Handhabung, geringere Investitionskosten und kürzere Rüstzeiten.

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